Reptilien am Amazonas

Martina Hirschmeier mit einem Kaiman in den Händen.
Foto: Dr. Markus Hirschmeier

88. Tier: Kaimanjagd bei Nacht 

Heute wird es spannend. Es ist Nacht. Wir sind noch immer im Hotel mitten im Regenwald. Um uns herum gibt es nur Natur. Natur pur und ein paar Tiere, die man nachts schreien hört, ein paar Moskitos und ansonsten nichts. Keine Autos, keine Straßenlaternen, keine weiteren Menschen außer uns: Mike, unserem Fremdenführer, einen Einbaumfahrer, meinen Mann Markus und mir. Um 22 Uhr holt Mike uns ab, um mitten in der dunklen Nacht, die nur von Sternen und Mondlicht erhellt wird, Kaimane zu suchen. Was Kaimane noch mal sind? Die kleinen Süßwasserkrokodile, die hier im Amazonas zu Hause sind. Mir gruselt es etwas, aber gleichzeitig bin ich total gespannt und freue mich auf unser nächtliches Abenteuer auf dem größten Fluss der Erde. Die Fahrt geht los. Mike hat eine ganz starke Taschenlampe mitgenommen. Diese richtet er auf das schwarze Wasser und erklärt uns, dass er das Wasser mit dem Licht absucht, bis er reflektierende Augen sieht. Ihr könnt Euch das so vorstellen, als ob er die Gegend nach Katzenaugen absucht– nur sucht er hier keine Hauskatzen, sondern wild lebende Kaimane. Wir fahren und suchen, noch ist alles schwarz. Es bleibt schwarz. Bis er etwas entdeckt. Ganz still sollen wir sein und plötzlich macht es „platsch“ und der Einbaumfahrer ist ins Wasser gesprungen! Einfach so! Ins schwarze Nass, nach einer Weile taucht er wieder auf. Mit einem KAIMAN in der Hand! Ich glaube es ja nicht. Mike nimmt ihn an sich, erzählt uns viele interessante Fakten über dieses Reptil und reicht es mir. Wow. Es fühlt sich ganz weich an. Nach unserem Foto kommt es wieder ins Wasser und schwimmt blitzschnell weg. Wer mehr über die Tiere wissen möchte, dem lege ich unseren Film über Reptilien sehr ans Herz.