Graffiti-Katze

Martina Hirschmeier bewundert die Wandmalereien, mit denen dIe Einwohner Valparaisos ihre Hauswände schmücken.
Foto: Dr. Markus Hirschmeier

36. Tier: Die Katze auf der Wand in Chile
Bereits gestern habe ich aus Valparaiso (deutsch: Paradiestal) berichtet, und auch heute kann ich mich den Reizen dieses wunderschönen Ortes nicht entziehen. Denn der Name verspricht nicht zu viel, es ist ein Paradies! Der natürliche Hafen war einst der größte Hafen Südamerikas, bis der Panamakanal gebaut wurde. Einen besonderen wirtschaftlichen Boom erlebte dieses Fleckchen Erde zu Zeiten des Goldrausches. Italiener, Spanier, Franzosen und Deutsche hatten sich hier niedergelassen, um vom teuren Edelmetall zu profitieren. Valparaiso war der wichtigste Dreh- und Angelpunkt in Südamerika. Das Gletschereis, welches man in Patagonien abschlug, um es nach Kalifornien für Cocktails und andere Drinks zu transportieren, wurde hier zwischengelagert. Die Händler nutzen den Aufenthalt, um ihre Vorräte aufzufüllen und nebenbei neue Geschäfte abzuschließen. Die ständigen wechselnden Schiffe und das strahlende Meer schenken den Einwohnern von Valparaiso Inspiration. Seit jeher benutzten sie die Schiffsfarbe aus dem Hafen um ihre Häuser zu verschönern – und diese Katze hier auf der Wand gehört zu einem Graffiti, von dem es scheinbar Tausende gibt. Fast jedes Haus ziert eine wunderschöne Wandmalerei. Diesmal also kein echtes Tier, sondern ein gemaltes: die Wandkatze aus Valparaiso.