Einsiedlerkrebs

Dieser Einsiedlerkrebs hat die sonst so wagemutige Moderatorin Martina Hirschmeier ganz schön erschreckt. 9.Tier: Die unheimliche Begegnung

Auf Isla del Rosarios etwas zu essen zu finden ist gar nicht so einfach. Die Einheimischen am Strand sind zwar täglich freudig darauf bedacht, einem die selbst gezogenen Perlenketten zu verkaufen, aber einen Supermarkt gibt es nicht. Zumindest habe ich keinen gesehen. Was es aber gibt, ist das Ecotel von Anna Rosa – ein Hotel ohne fließend Wasser und Strom, dafür aber mit wahnsinnig leckerem Essen, welches auf dem selbst gezimmerten Holzgrill gegart wird. Die Variationen sind naturbedingt nicht besonders vielfältig: Es gibt Kokosreis, immerhin selbst angebaute Kokosnüsse, Salat, Pommes aus selbst geschnittenen Kartoffeln und gegrilltes Fleisch oder gegrillten Fisch. Mein Favorit ist das gegrillte Hähnchen. Und weil Anna Rosa so gut kocht und es auch keine wirkliche Alternative gibt, gehen wir jeden Tag zu ihr. Der Weg führt mitten durch den Urwald. Selbstverständlich ohne Licht, Strom ist ja Mangelware auf der Insel. So gehen wir mit unseren Kopflichtern durch den dunklen Wald, der voller reflektierender Spinnen ist, kaum vorstellbar, aber ihre Körper werfen das Licht zu uns zurück. Und inmitten dieses dunklen, blitzenden Waldstücks bewegt sich plötzlich etwas ziemlich Großes vor meinen Füßen. Mir rutscht das Herz in die Hose, denn eine Tarantel ist das Letzte, was ich mir jetzt wünsche. Langsam lenke ich das Licht der Kopflampe hinunter zu meinen Füßen und bin erstaunt, was ich finde: Es ist ein Einsiedlerkrebs! Ein Krebs, der in einer Muschel wohnt. Aber verglichen mit den Exemplaren, die ich schon mal gesehen habe, ist dieser ziemlich groß, vor allem in Kombination mit seiner Behausung. Mit einem Einsiedlerkrebs als Überraschung kann ich leben, dennoch eile ich schnell Richtung Hotelzimmer.