Pelikane im Schulfilm

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

35. Tier: Pelikane im Hafenbecken von Valparaiso

Nachdem wir auf den Galapagos-Inseln waren, bin ich geschult darauf zu achten, ob Tiere genau so oder ein wenig anders aussehen, als es mir bisher bekannt war. Und diese Pelikane, hier im Hafenbecken von Valparaiso (deutsch: Paradiestal), Chile, sehen außergewöhnlich aus. Sie haben Schnäbel mit roten Markierungen, wie man sie von Möwen kennt. Sie schwimmen hier im Hafenbecken direkt an den dicken Tankern vorbei, und scheinen gut genährt zu sein. Das Hafenbecken ist direkt an der Kaimauer schon 44 Meter tief. Das ist ungewöhnlich! Doch der Blick auf die Entstehungsgeschichte der Stadt Valparaisos liefert dafür eine Erklärung. Denn, das Hafengebiet wurde künstlich aufgeschüttet. Man hat also weiteren Boden gewonnen, indem man Erde aufgeschüttet hat – das vermehrt den wertvollen Grund direkt in Hafennähe und macht es möglich, dass die schweren Kähne, die aus Asien, Europa und Amerika ankommen, direkt bis ins Hafenbecken einfahren können. Und die Pelikane freut es ebenfalls: Denn sie können direkt neben den Schiffen nach Nahrung fischen, die nur in großen Tiefen vorkommt.

Lehrfilm Südamerika

Die berittene Polizei ist in Chile überall present, Frau Schlaumeier (Martina Hirschmeier) ist beeindruckt.

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

34.  Hoch zu Ross als Polizeipferd in Chile

In Chiles Geschichte spielte das Militär schon immer eine wichtige Rolle: 1973 kam es zum Militär-Putsch und Augusto Pinochet setzte sich als Diktator an die Spitze des Landes. Fortan kontrollierte er Chile und mit ihm stand die Gewalt an der Tagesordnung. Viele Einwohner Chiles wollten sich das nicht gefallen lassen und riefen große Protest-Aktionen gegen die Militär-Diktatur ins Leben. Die Folge: Sie wurden dem Land verwiesen und mussten um politisches Asyl in anderen Staaten bitten. Da vor dem Militär-Putsch eine gewählte sozialistische Regierung an der Macht war, wurden viele der Aufständigen in die DDR ausgewiesen bzw. fanden dort Zuflucht. Wir kennen die Geschichte ja eher andersherum, dass Menschen versuchten aus der DDR in den Westen zu fliehen. Auch nach dem Sturz der Militär-Diktatur im März 1990 genossen Soldaten und Streitkräfte ein besonders Ansehen. Und das hat sich bis heute nicht geändert! Vielmehr hat sich diese besondere Stellung auch auf die Mitarbeiter der Polizei übertragen. Diese bewohnen beispielsweise immer sehr schöne Häuser. Mir fällt auch auf, dass die Polizei überall präsent ist. Besonders häufig sehe ich berittene Polizei, wie sie durch die Straßen reitet. Ich finde es schon etwas unangenehm, wenn diese riesigen Tiere plötzlich neben einem stehen – ohne Zweifel sind sie eine imposante Erscheinung und flößen Respekt ein. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn sie plötzlich austreten, bei den vielen Menschen, die um mich herum sind.

Fernanda Brandao im Lehrfilm

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

33. Tier: Mit Fernanda Brandao beim Karneval in Rio 

Aus aktuellem Anlass haben wir unsere Route vor einiger Zeit verlassen und uns auf zum Karneval nach Rio gemacht. Als großer Karnevals-Fan wollte ich schon immer bei der Parade der Sambaschulen dabei sein und schauen, ob die Brasilianer mit uns Rheinländern mithalten können. So viel vorab: Das können sie locker! Nebenbei war unsere Mission vor Ort, einen neuen Lehrfilm über Brasilien zu drehen. Zu unserem großen Glück erhielten wir dafür prominente Unterstützung! Die gebürtige Brasilianerin Fernanda Brandao führte uns durch ihre Heimatstadt Rio und zeigte uns ihre Lieblingsplätze in der Millionen-Metropole. Abends gingen wir zusammen zum großen Umzug der Sambaschulen im Sambodrom. Dort wurde Brandaos Kindheitstraum wahr: Sie durfte auf einem der Wagen mittanzen und feiern. Verkleidet war sie als wunderschöner Paradiesvogel. Also habe ich sie kurzerhand zum Tier des Tages ernannt. Was wir alles den Tag über zusammen erlebt haben, seht Ihr in unserer Preview auf der Startseite.

Die Anden im Lehrfilm

Tief durchatmen: Der Spaziergang mit dem Hund eines Freundes auf fast 3.000 Metern hat Frau Schlaumeier ganz schön geschlaucht.

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

32. Tier: Gassi gehen auf 2.900 Metern

In der Zwischenzeit ist ein Freund von mir, der einige Zeit in Spanien verbracht hat, wieder zu Hause in Quito angekommen und wir nutzen die Möglichkeit, uns zu treffen. Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, dass wir uns unterhalten haben. Er war in der Zwischenzeit Vize-Minister für nachhaltige Energien in Ecuador und betreut lustigerweise gerade ein Projekt auf den Galapagos-Inseln, die uns so beeindruckt haben. Energiegewinnung ist auf Galapagos natürlich wie in anderen Gebieten der Welt ein riesen Thema: Schließlich möchten die Menschen abends fernsehen, Licht haben und in den heißen Monaten die Möglichkeit haben, die Klimaanlage zu benutzen. Die Anzahl der Touristen ist zwar auf 100.000 pro Jahr beschränkt, aber die 100.000 die kommen, wollen natürlich auch einen gewissen Komfort, den sie von zu Hause aus kennen. Es gibt mittlerweile drei Windräder auf Galapagos und mein Freund baut Sonnenkollektoren. Ich finde das alles unheimlich spannend und könnte ihm stundenlang zuhören. Als Vize-Präsident für nachhaltige Energien hat er den Windpark in Galapagos eröffnet und im ehemaligen Deutschen Bundestag in Bonn eine Rede gehalten, neben Jamaica und anderen Nationen. Bei ihm übernachten wir, was eine sehr schöne Abwechslung zu den Hotels ist. Und wir gehen mit seinem Hund, einem wunderschönen Golden Retriever Gassi. Auf 2.900 Metern Höhe! Die Luft hier oben ist so dünn, dass wir schon nach wenigen Minuten sehr außer Atem sind. Ganz klar, das ist der außergewöhnlichste Spaziergang mit einem Hund, den ich je unternommen habe.

Lehrfilm Äquator

Die Moderatorin Frau Schlaumeier amüsiert sich über die Lamas am Mittelpunkt der Erde in Equador.

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

31. Tier: Lamas am Äquator

Auf der Rückreise von den Galapagos- Inseln sind wir wieder in Quito, der Hauptstadt Ecuadors gelandet. Kurz hinter Quito, wenn man eine Stunde aus dem Stadtzentrum herausfährt, gelangt man zur „Mitad del mundo“ – zur Mitte der Welt, also zum Äquator. Man hat hier ein Monument aufgebaut, um die Mitte der Welt zu symbolisieren. Es gibt eine historische Stelle und eine neuere Stelle, die mit einem modernen GPS-Signal ausgerechnet wurde. An dieser Stelle, wo wir die Lamas treffen, ist die traditionell ausgerechnete Mitte der Welt. Die Lamas laufen hier frei rum und futtern die Blumen aus den sorgfältig gepflegten Blumenbeeten. Und obwohl ständig irgendwelche Gärtner herumlaufen, scheint es sie nicht zu stören. Die Lamas kommen in einer Fünfer-Gruppe und futtern seelenruhig die Blüten weg. Wäre das in Deutschland passiert, hätte man die Tiere schon längst mit einem Zaun von den Blüten getrennt. Hier scheint es entweder so zu sein, dass ohnehin schon genügend Blüten vorhanden sind, oder es spielt einfach keine Rolle und die Freude überwiegt mit den gut duftenden Leckerbissen die frei lebenden Lamas anzulocken. Ich finde es jedenfalls sehr erstaunlich und freue mich über so tolle Tiere direkt in der Mitte der Welt.

Aufgescheuchtes Huhn

Ganz schön verängstigt - das Huhn flattert in Panik vor der Moderatorin Frau Schlaumeier davon.

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

30. Tier: Hühnerdame in Aufruhr

Im Gegensatz zu dem Schwein von gestern weiß diese Hühnerdame sehr wohl, dass sie von der Familie einzig und allein zum Eierlegen, Nachwuchs zeugen und zum Verzehr gehalten wird. Ein derartig aufgeregtes Huhn habe ich noch nie gesehen. Eigentlich sind alle Tiere hier auf Galapagos sehr entspannt – sie wissen einfach, dass man ihnen nichts antun wird. Im Gegensatz zu diesem Huhn! Als ich näher komme, nimmt es sofort eine Abwehrhaltung ein und dieses Bild  entsteht, bevor es aufgebracht im Garten verschwindet. Erstaunlich, wie sehr die Tiere hier spüren, ob sie Angst um ihr Leben haben müssen oder nicht. Ich wollte die Hühnerdame ja gar nicht essen, sondern sie lediglich mit ihren niedlichen Küken fotografieren, die sie bei sich hatte.  Doch die Küken waren noch schneller. Ehe ich mich versehe, sind sie in Windeseile im Garten verschwunden. Wir verschwinden jetzt auch und zwar zum Flughafen, um uns morgen wieder aus Quito zu melden.

Schulfilm Galapagos

Lustige Begegnung: Frau Schlaumeier trifft am Straßenrand auf ein Hausschwein.

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

29. Tier: Das Hausschwein auf Galapagos

Schweine auf den Galapagos-Inseln? Das glaube ich nicht. Genauso wenig wie ich glaube, dass es Hunde und Katzen auf Galapagos gibt. Und es gibt sie doch, wie diese Begegnung verrät: Ein Hausschwein, das angebunden an der Straße neugierig schaut, wer mitten auf der Insel vorbei kommt. Es ernährt sich von Abfällen aus der Küche und allem, was es am Straßenrand ergattern kann – Schweine sind schließlich Allesfresser. Was Ihr nicht sehen könnt, das Schwein steht an einem ganz besonderen Ort: Nur 200 Meter von ihm entfernt haben wir ein Baumhaus in einem 1000 Jahre alten Baum besucht. Wahnsinn: Die Besitzer haben eine Hängebrücke nach oben gebaut und gleich zwei Etagen inklusive Balkon eingerichtet. Und weiter unten haben sie die Wurzeln des Baumes ausgehöhlt, sodass sogar unter dem Baum ein Schlafzimmer entstanden ist. Mit Toilette – unglaublich! Nur leider heißt es ja diesmal nicht „90 Behausungen in 90 Tagen“, sondern „90 Tieren“. Daher bekommt Ihr das Hausschwein zu sehen. Wer Bilder vom Haus wünscht, kann sich gerne bei mir melden. Dem Hausschwein ist das Baumhaus jedenfalls egal und zum Glück ahnt es nicht, dass es schon bald im Kochtopf der Familie landet.

Schulfilm Ökosystem Galapagos

Die Reporterin Frau Schlaumeier genießt die Ruhe bei den schlafenden Seehunden.

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

28. Tier:  Nachwuchs bei den Seehunden

Es hat Nachwuchs gegeben bei den Seehunden auf San Isabel! Die Kleinen sind Ende vergangenen Jahres  zur Welt gekommen, nachdem die Seehundmütter sie elf Monate getragen haben. Danach werden die Kleinen ungefähr fünf Monate gesäugt. Dieser Vorgang erinnert mich sehr an normale Hunde: Die Mutter liegt auf der Seite und das Junge saugt – mit dem einzigen Unterschied, dass die Seehunde am Strand liegen. Ich finde aber tatsächlich, dass Seehunde sehr viel von Hunden haben – beispielsweise die große Lust zu spielen. Allerdings werden Seehunde viel älter als normale Hunde, sie können bis zu 35 Jahre alt werden. Wobei in erster Linie Weibchen diese stolze Alter erreichen, denn die Männchen müssen sich ständig gegen Rivalen verteidigen, das strengt sie so an, dass sie meistens nicht älter als 25 Jahre werden. Wie gerne würde ich eines der Kleinen in den Arm nehmen und knuddeln – aber das ist strengstens verboten. Aus gutem Grund! Wenn die Tiere einmal nach Menschen riechen, nehmen die Seehundmütter ihre Babys nicht mehr an und der Nachwuchs muss verhungern. Wann immer Ihr also mal Seehunde in freier Wildbahn anfassen könnt, lasst es besser, Ihr tut den Tieren nichts Gutes damit. Daher ahme ich lieber den stressfreien Alltag der Weibchen nach, und  entspanne mich ein wenig.

Sie können den Schulfilm hier erwerben:

https://www.eduflat.de/Galapagos/stream/unterrichtsfilm-lehrfilm-schulfilm/70614

Riesenschildkröten Galápagos

Frau Schlaumeier (Martina Hirschmeier) hockt neben einem Schatz von Galapagos: der Riesenschildkröte

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

27.Tier:  Riesenschildkröten von Ausrottung bedroht

Die Galapagos-Inseln sind für ihre Riesenschildkröten bekannt – doch leider sind sie nicht mehr in dem Maße auf Galapagos zu Hause, wie sie einst waren. Als Galapagos von den Menschen entdeckt wurde – hatten diese zunächst nur eines vor: so viel Geld wie möglich mit den gefundenen Naturschätzen verdienen. Und das bedeutete auch, dass man die langsamen, wahnsinnig alten Schildkröten nutzte, um sich das Leben zu verschönern. Die Schildkröten wurden einerseits gegessen und andererseits gab es eine Industrie, die das Öl der Riesenschildkröten vertrieb, um Straßenlaternen zu beleuchten. Teilweise wurde auf den Schildkröten geritten, teilweise wurden sie als Wegzehrung mit in die Schiffen auf die weiten Fahrten genommen. Wenn man diese Bilder mit unserem Blick auf die Natur und Besonderheit von Galapagos sieht, wird einem ganz schön schlecht. Auch wenn bei der ein oder anderen reichen Familie auf Galapagos noch immer Schildkröten als Sonntagsbraten auf den Tisch kommen, ist doch einiges getan worden, um den Bestand der Schildkröten zu sichern. Besondere Aufziehstationen schützen Jungtiere und sorgen dafür, dass sie sicher groß werden können. Wie erfolgreiche dieses Projekt ist, verkörpert die Schildkröte neben mir.

Dinosaurier am Strand

Die Reporterin Frau Schlaumeier nähert sich vorsichtig den Meerechsen auf Galapagos.

Foto: Dr. Markus Hirschmeier

26. Tier: Der Dino-Kindergarten am Strand

Die Meerechsen auf Galapagos sind beeindruckend – sie sehen aus wie Lava-Gestein. Da sie sich nur selten bewegen, muss man sehr aufpassen, dass man nicht aus Versehen auf sie tritt. Sie sind die einzig noch lebenden Wasserechsen auf der Welt. Täglich machen sie sich auf den Weg zum Wasser, um dort nach Nahrung zu suchen. Denn sie fressen ausschließlich Algen und Tang. Nach einem Tauchgang kommt ihnen ihre dunkle Hautfarbe zugute, denn die Echsen müssen sich erst in der Sonne wieder aufheizen, um erneut nach Nahrung suchen zu könne. Eine dieser Pausen habe ich abgepasst. Unglaublich, wie sehr diese Tiere an Dinosaurier erinnern. Es sind kleine Echsen, die noch im „Kindergarten“ sind und morgens gemeinsam zum Wasser wandern und abends wieder zurück. Ich komme mir vor, wie an einem Filmset für „Jurassicpark“ und „In einem Lande vor unserer Zeit“. Man spürt förmlich, dass diese Tiere aus einer ganz anderen Zeit kommen als wir Menschen.